SERATAN
Wachsreservetechnik

In der hochjavanischen Sprachebene bedeutet das Wort "serat" Schreiben, ein Begriff für die jahrtausendalte Textiltechnik Batik der Javaner. Seit 2009 gehört die Kunst der Batik aus Indonesien zum "lebendigen Weltkulturerbe" der UNESCO. Farb- und Formnuancen entstehen durch eine Vielzahl von Tauchprozessen und dem wiederholenden Wachsauftrag.

Prozess

Als textiles Material verwende ich Reine Seide. Sie hat den Vorteil, die Farbpigmente leicht und schnell aufzunehmen. Somit gelingt mir eine vielfältige Farbabstufung und Farbnuancierung während des Färbeprozesses. Ein für die Wachsreservetechnik wichtiges Werkzeug ist das Tjanting, mit welchem ich, nachdem es mit flüssigem Wachs gefüllt ist, Linien in unterschiedlichen Stärken zeichnen kann. Dafür sorgen die Größenunterschiede der Ausflusstüllen. Kupfer und Bambus halten das Wachs heiß, um gleichmäßiges Zeichnen zu ermöglichen.

Ursprung

Der Ursprung der Technik liegt unter anderem im indonesischen Archipel. Dort wurde die Technik bis zur Perfektion entwickelt. Die indonesischen Menschen sind Meister der Musterung von Stoffen. Für mich als Textildesignerin ist die Beschäftigung mit dieser alten textilen Kultur eine Quelle der Inspiration. Meine Achtung vor der Gestaltung symbolträchtiger Ornamente hat sich durch die eigene Arbeit vertieft. Das traditionelle Kunsthandwerk konnte ich selbst in einer indonesischen Batikwerkstatt in Surakarta kennenlernen.

Wachsauftrag

Flächen werden großzügig mit Pinsel und Wachs bemalt. Gearbeitet wird vom Hellen zum Dunklen. Da es eine Reservierungstechnik ist, werden die Muster zuerst gemalt, welche hell bleiben sollen. Danach folgt Farbe auf Farbe und der Stoff füllt sich mit Mustern, wobei sich die Farbe immer mit dem unterliegenden Farbton mischt.

Färbung

 Als Reservierungstechnik bleibt das Wachs bis zuletzt auf dem Stoff. Die Temperatur der Farbflotte  sollt 40 grad nicht übersteigen, damit das Wachs nicht schmilzt. Es werden Farben verwendet, die schon bei niedriger Temperatur auf den Stoff aufziehen. Mit Erfahrung werden die Farben übereinander gefärbt, wobei immer der mit Wachs abgedeckte Bereich ungefärbt bleibt.

Ich belasse das Wachs in unterschiedlicher Konsistenz auf dem Stoff. Wachs durchdringt die Seide und schützt somit die Oberfläche der Kunstwerke vor Sonne und Verschmutzung. Textile Stoffe bleichen in der Sonne oft schnell aus. Mit diesem Verfahren wird das verhindert.

 

Hervorheben möchte ich die exzellente Batiksammlung von Rudolf Smend, der sich sein Leben lang als Sammler und Galerist der indonesischen Batik gewidmet hat.

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